Auszeit für Naturschutzprojekt in Nepal: "Ich möchte keinen Tag missen"
Vor Beginn des Projektes hatten Mitarbeiter und Betrieb schon Pläne geschmiedet, die Informationen aus der Ferne in einem Blog auf der Homepage von BIM festzuhalten. Es waren eben die Vorstellungen, ohne die Wirklichkeit und die Gegebenheiten vor Ort zu kennen... "Das mit dem Bloggen ist etwas schwer, da wir hier in den Bergen nur ein "Café" haben, das über einen Internetanschluss verfügt. Um zu diesem zu gelangen, ist es ein halbe Stunde Fußmarsch und das nur bergauf. Gleichzeitig ist dann auch nicht sicher, ob das Internet auch wirklich funktioniert. Nepal ist eben so anders, als wir es von unserer Heimat gewohnt sind. Alles hier ist einfacher und langsamer, Kathmandu ausgenommen."
Das Naturschutzprojekt im Himalaya beinhaltet für die Teilnehmer eine ganze Reihe von Tätigkeiten in neuer, ungewohnter Umgebung: "Wir sind 10 Personen aus den unterschiedlichsten Nationen und von 16 bis 31 Jahre alt. In den Dörfern in der Umgebung gibt es keine Straßen, da wir in den Bergen sind. Aber wir haben frisches fließendes Wasser. Und tagsüber, wenn die Sonne, gibt es warmes Wasser. Auch Strom haben wir hier, dank einer kleinen Wasserturbine. Das ist für Nepal keine Selbstverständlichkeit. Unsere Projekte befassen sich unter anderem damit, dass wir Stände für Vogelbeobachtungen und -zählungen bauen sowie selbst Vögel zählen. Wir hängen Kameras im Wald auf und sammeln sie wieder ein, um das so gewonnene Bildmaterial auszuwerten.
Der Tag beginnt Morgens zwischen halb sechs und um halb acht, je nachdem, was geplant ist und wie weit wir laufen müssen. Die meiste Zeit sind wir im Wald oder in den Bergen unterwegs und meistens zum Nachmittag wieder zurück. Dann wird gelesen, geredet, Karten gespielt oder einfach nur gesonnt. Nach dem Abendessen passiert meist nicht mehr viel, da es mit dem Sonnenuntergang bitter kalt wird, um die 0 Grad. Dann ist der einzige warme Platz der Schlafsack. Denn so etwas wie eine Heizung oder einen Ofen haben wir hier nicht. Aber, komischer Weise, stört das auch nicht. Hin und wieder gibt es ein Feuer, vorausgesetzt, wir haben uns genügend Holz aus dem Wald mitgebracht. Dann geht der Tag auch mal läenger als nur bis um neun.
Gearbeitet wird von Sonntag bis Donnerstag, und Freitag den halben Tag. Samstag ist dann frei. Das Essen ist auch super. Es schmeckt einfach klasse. Ein ganz anderer Geschmack, eine einfache Küche, vor allem ohne Fleisch. Aber daran gewöhnt man sich. So simpel das Leben auch ist, so schlimm sich die Entbehrungen in der heimatlichen Ferne anhoeren mögen. Es ist einfach nur super, stressfrei und angenehm hier. Und mehr braucht man wirklich nicht im Leben. Das haben wir hier alle schnell gelernt und verstanden. Ich möchte jetzt schon keinen einzigen Tag missen."